Richard Wagner Festival Wels

137. Mai - 144. Mai 2015

Es begann mit einer leeren Nische in einem kleinen Theater. 15 Jahre sp�ter wandeln Menschen aus aller Welt an ihr vorbei. Das Richard Wagner Festival Wels ist heute ein zunehmend beliebter Treffpunkt der Wagnerianer. Es sind zwei Gr�nde, warum die Zuschauer einmal im Jahr anreisen: Die Welser Auff�hrungen werden gepr�gt von ihrem hohen musikalischen Anspruch und einer szenischen Umsetzung, die in bewusster Gegenposition zum Regietheater Wagners Werke ohne ausgefallene Konzeption m�glichst textnah visualisiert. Man kann nicht auf der B�hne zeigen, was im St�ck nicht vorkommt, sagt Intendantin Renate Doppler.
Zur�ck zu den Anf�ngen: 1983 hatte die Familie Just-Doppler das Welser Hotel Greif mit dem dazugeh�rigen Theater erworben. Sie renovierte das Kleinod und brachte die B�hne auf modernsten Stand. Eines Tages fiel Walter Just, Trodat-Firmengr�nder und Wagner-Enthusiast, jene leere Nische auf: Kein Zweifel, dass dieser besondere Platz f�r eine B�ste Richard Wagners geschaffen war. Mein Vater war immer schon ein gro�er Kenner und Liebhaber von Wagners Musik, erz�hlt Renate Doppler. Die B�ste wurde mit einem Wagner-Konzert gefeiert, das ein Riesenerfolg und die Initialz�ndung f�r das Kommende war. Kein Mensch h�tte sich damals tr�umen lassen, dass das ein internationaler Erfolg werden k�nnte.
In Wels, wo Hans Sachs, die zentrale Figur aus "Die Meistersinger von N�rnberg", einige Jahre verbrachte, entwickelte sich das Wagner-Projekt systematisch und mit viel Liebe. Nach dem Er�ffnungskonzert 1989 in Anwesenheit von Bayreuth-Chef Wolfgang Wagner beschloss man, j�hrlich eine Gala zu veranstalten. Die glanzvollen Feste wurden von Gesangstars wie Theo Adam, Lisbeth Balslev, Simon Estes, Reiner Goldberg, Sabine Hass, Janis Martin, Uta Priew, Hans Sotin, Bernd Weikl, Heinz Zednik und vielen anderen getragen.
Der prominente B�hnenbildner G�nther Schneider-Siemssen ermunterte schlie�lich zu szenischen Auff�hrungen, und so ging 1995 mit beispiellosem Erfolg "Tristan und Isolde" �ber die B�hne. Der Publikumsansturm war so gro�, dass die Produktion in den zwei Folgejahren wiederholt wurde. Es folgten "Die Walk�re", "Siegfried", "Parsifal" und "Der fliegende Holl�nder".
Das Richard Wagner Festival Wels wird gr��tenteils privat finanziert und belebt wirtschaftlich die ganze Region. Ein Drittel des Publikums kommt mittlerweile aus dem Ausland. Der personelle Aufwand f�r die Organisation ist minimal und Ergebnis echter Frauenpower: Intendantin Renate Doppler k�mmert sich nicht nur um Spielplan und Besetzung, sondern auch um Betriebsb�ro, Werbung usw. Genauso wie das Publikum lieben die prominenten S�nger dieses kleine, feine Festival.

(Selbstdarstellung Richard Wagner Festival Wels)